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DIE GESCHICHTE VON ZALAKAROS UND UMGEBUNG

    Die erste Erwähnung als Karos stammt aus einer Urkunde aus dem Jahr 1254. Ethimologisch betrachtet hat der Name Karos slawischer Herkunft: Karusic (serbo-kroatisch), Karyuu (bulgarisch), Karus (tschechisch).

Karos war ein Besitz der Burg von Zala, eine königliche Landherrschaft unter der Regierung des Gespans von Zalavár.

    König Béla IV. und seine Ehefrau Maria siedelten Hospes in Karos und Komár an. Im Jahr 1263 bekamen die Gastbewohner in Komár den Freibrief vom König. Die Pfarrer von Karos zeugten für den Abott von Zalavár auf dem von dem Erzbischof von Estergom gehaltene Konzil: anhand der Urkunde war Karos durch Zehnte von der Zalavárer Abtei besteuert, und der Abott übte die hauptpastorischen Rechte über die Karoser Kirche aus. Karos Dorf wurde im Jahr 1276 von László (Kun) IV. der Veszprémer Kirche geschenkt, mit den Rechten der Siedlung wie Marktrecht und Zollrecht, obwohl in 1355 Karos, Komár und Galambok wieder in der Hand des Königs zu befinden war. Lajos (Nagy) I. schenkte Karos der Óbudaer Pfründe, inklusive Kontár, Galambok und Szentpéter, und seither betrachten wir Karos als kirchliches Eigentum. Mit dem Schenken fang das Prozess an, wodurch Karos zum Nachbarkomitat Somogy übergeben wurde. Der Eigentümer von Karos wurde die Óbudaer Propstheit und Gemeinschaftspfründe. Dokumente berichten über die Grenzenausseinandersetzungen zwischen Karos und Merenye in den Jahren 1376 und 1393. Die Kirche von Karos wird zuerst im Jahr 1430 erwähnt, als parochiale Kirche zur Ehre von St. László. Interne Kämpfe verbreiten sich hier in den 40er Jahren des 15. Jahrhundert: eine Festung wird in Komárom aufgebaut, somit wird die Authorität in der Gegend festgelegt. Die Abwesenheit der Erwähnung der Siedlung im 15. Jahrhundert zeigt indirekt, dass das Dorf in festen Händen gehalten wurde. Der Aufschwung im 15. Jahrhundert brachte sogar in Karos positive Änderungen. Die Konjunktur hatte mit dem Einbruch der Türken ein Ende gehabt: die ersten Angriffe wurden von Suleiman II. in 1532 geführt.

     Über die Einwohnerzahl und den Landbesitz von Karos können wir einen Einblick durch die dizalen Registrationen bekommen: Die Registration von 1536 sagt, dass das  Dorf soll im Besitz von Bálint Török im Komitat Somogy sein: insgesamt sind hier 26 Häuser registriert worden. Die dizale Registration von 1544 zeigt eine Erhöhung in der Zahl der Grundstücke und der Bewohner, wahrscheinlich durch die Ansiedlung der vor den Türken hier gefluchteten Menschen.

    Die somit vergrösserte Siedlung wurde in dem 16. Jahrhundert Marktstadt mit Rechten, wie Markthaltung und Dienstleistungen im Besitz der Óbudaer Pfründe, mit Bewohnern, die meist Leibeigenen waren. Im Schatten des Türkischen Reiches ab 1566, ab dem Fall von Szigetvár bis 1664 wurde Karos von der Festung von Kiskornál gehütet. Während der Versteuerung in der Türkenzeit war diese eine Doppelversteuerung: die Soldaten der Festung und die Türken nahmen ihr Teil ebenso aus. Nach der Liste aus 1565/66 wurden 5 Karoser Häuser gesteuert, nach 5 Jahren war diese Zahl bereits 12. Bis 1580 war Karos fast ganz verlassen, das Dorf wurde zerstört gefunden. Grundstückregistrierung von 1587 in Kiskomárom zeigt die Wiederbelebung von Karos: die Zahl der Grundstücke beträgt 16. Im Herbst 1600 besaßen die Türken die Burg von Kanizsa, und Karos wurde ein Grenzbereich der neuen Verteidigungslinie.

     Im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts war das Dorf mehrmals verlassen, wurde zur Puszta, obwohl nach der Urkunde aus 1640 Karos 50,- Ft Steuer zahlt, d.h. Karos ist wieder angesiedelt worden.

Im Jahr 1651 griffen die Türken die Festung von Kiskornár an, die Stadt, der Bauernhof und die herumliegenden Dörfer wurden in Brand gesetzt. Aus dem Jahr 1653 stammt die nächste Datei: die Zehnten der Gemeinde wurden der Zalavárer Abtei bezahlt. Während der Kämpfe in der Türkenzeit litt Karos doppelt: Einbrüche der Türken und die Angriffe der Unbezahlten ungarischen Soldaten.

     In dieser Zeit verbreitet sich die Reformation in Ungarn: die stärkste Bastei an der westlichen Grenze wurde Komár, somit haben auch die Karoser die neue Religion gewählt. Der Winterfeldzug von Miklós Zrínyi fing im Januar 1664 an, in April fängt die Belagerung von Kanizsa an, ist aber in Juni unterbrochen und der Wiener Hof verordnete den Rückzug. Aus strategischen Gründen nahmen die Türken Új-Zrínyivár (Neue Zrinyi-Burg) und die Festung von Kiskomárom ein. Während der Kämpfe sind die herumliegende Burgen von den Türken übernommen worden, die Verteidigungslinie ist somit völlig zerstört worden, und die Siedlungen sind - darunter auch Karos - unter Aufsicht der türkischen Truppen geraten.

Mit der Rücknahme von Buda fing die Befreiung ab 1686 des Landes von den Türken an. Kanizsa öffnete die Tore - für freien Abzug - im Jahr 1690. Die grösste Zerstörung fand in Karos während des Angriffes zur Befreiung von Kanizsa statt.

     Die aufziehenden Truppen entschieden sich, die Türken zu verhungern, und in diesem Sinne wurden die herumliegenden Siedlungen zerstört. Nach der Volkszählung in 1690 ist Karos verlassenes Dorf, ruiniert während der Blockade. Nach der Kampagne wurde vom Landherren und von der Esztergomer Pfründe der systematische Neuaufbau der Siedlung begonnen. Der Markstadtvertrag ordnet Karos 51 Hausgrundstücke zu. Die Volkszählung von 1696 ordnet Karos wieder dem Komitat Zala zu, das Dorf gehört zur Propstheit von Óbuda. Die Ansiedlung verlangsamt sich während der Wende der 17-18. Jahrhunderte, die Marktstadt-Titel wird gelöscht. Die Volkszählung von 1697 stellt Karos nur noch als Dorf dar: 17 Leibeigenen und 5 Einlieger. Der Herr dieser Zeit ist die Pfründe von Esztergom. Zehnte wird an die Abtei von Zalavár bezahlt, die Neuntel der Pfründe. Die Bewohner sind kalvinist und katholisch. Die Volkszählung von 1700 zeigt eine Verstärkung des kleinen Dorfes: Mühle, rein Leibeigenen, alle Katholiker.

Die Siedlung entwickelt sich langsam, die erste ungarische Volkszählung (1784-87) berichtet über 98 Familien in 78 Häusern, die Bewohnerzahl des Dorfes: 564.

Die erste Tragödie des Dorfes passierte im Jahr 1794. Ein Viertel des Dorfes brannte ab, aber die Bewohner reagierten schnell: innerhalb von drei Jahren sind keine Spuren des Brandes mehr erkennbar, jeder Karoser wirtschaftet, wie früher.

Weinbau und Weinherstellung verbreitete sich ab dem 18. Jahrhundert in und um Zalakaros. Die Berggemeinschaft wurde gegründet, mit Regelungen aller Details des Weinbaus und aller Bereiche des Lebens, mit Schwerpunkt Vermögenssicherheit.

Die Einwohnerzahl doppelte sich zwischen 1785 und 1900, danach blieb aber die Zahl um tausend. Die Bedeutung von Karos ging in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehr und mehr verloren, sogar zwischen den zwei Weltkriegen war nur eine Kleingemeinde, deren Bewohner meist aus der Landwirtschaft lebten.

 

     Im Jahr 1908 nahm die Siedlung das Präfix „Zala” auf, damit wird sie unterscheidbar von einer anderen Siedlung mit dem gleichen Namen in Bodrogköz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Zalakaros politisch aktiv: Parteien werden gegründet, diese sollen die Aufmerksamkeit der Leute wecken, und Stimmen der Partei gewinnen. Bodenverteilung findet statt, die neuen Landwirten arbeiten mit enormer Begeisterung auf den eigenen Feldern. Die Wahlen bringen den Durchbruch der rechten Seite. In der Zeit der RäteSystem bekommt Zalakaros eigene Ratverwaltung. Die Entwicklung wird in den 1960er Jahren ganz rasch. Im Jahr 1962 - nach Erdöl geforscht - findet man hier 96 C heisses Thermalwasser, reich an verschiedenen Mineralien. Das aus 2307 Meter aufströmende Wasser ändert das Leben von Karos im Wesentlichen: die Bauarbeiten des Bades fingen im Jahr 1964 an und wurde am 1. September nächstes Jahres schon eröffnet. Anhand der immer erhöhenden Besucherzahl wurde das Bad ständig entwickelt, erweitert: die Berühmtheit des Bades hat sich schnell verbreitet, im Jahr 1988 wurden 891 503 Gäste registriert. Seit der Eröffnung empfing Zalakaros mehr als 23 Millionen Besucher.

Im Jahr 1968 wurde ein Sportbecken und Umkleideraum dazugebaut, im Jahr 1975 ist das Hallenbad, und im Jahr 1991 ist die Sanitärabteilung fertig geworden. Das Gránit Zit. (Ag) ist heute das 6. grösste Bad des Landes.

Heute sind 12 Hotels, 760 Privatzimmerdienste mit ca. 7.000 Gästekapazität in der Stadt. Zalakaros ist unter den 10 berühmtesten Siedlungen des Landes registriert.

Sogar das Dorf entwickelte sich paralell mit dem Bad. Die Erhöhung an Fremdenverkehr zwang die Entwicklung der Gemeinde: das Bild von Zalakaros hat sich geändert. Das alte Dorf ist verschwunden, eine Siedlung mit ausgebautem Infrastruktur wurde stattdessen aufgebaut. Die Krönung dieser gewissenhaften und gezielten Entwicklungsprozesse war im Jahr 1997, als die Stadt-Titel zugeteilt wurde.

     Das Zivilleben der Siedlung ist mit der Arbeit der Stiftungen, Vereine, Kunstvereine vielfältig geworden: Karos und die Zöld Ág (Grüner Zweig) Volkstanzgruppen, die Dalárda (Singvere- ing), Frauenchor, und das Blasorchester spielen eine wichtige Rolle im Leben der Stadt. Die Sportler sind in vier Sportvereinen aktiv. Grundschule, Musikschule, Bibliothek, Kindergarten, Freiraumkino, Sportzentrale, Tourinform-Büro, Gemeinschaftshaus und Stadtunterhaltungsorganisation werden von der Stadt betrieben. Der Fremdenverkehr wird vom Touristenverein unterhalten, gemeinsam mit dem Tourinform-Büro. Ärztliche Behandlung, Apotheke und Bereitschaftsdienst dienen die Gesundheitsversorgung der Bewohner und Besucher.

Polizeistation und Zivilschutz von der Stadtgemeinde gegründeten Stiftung sichert das Sicherheitgefühl.

Die Parkpflege und Umwelt wird in Vordergrund gesetzt, somit wurde in 1995 Zalakaros der Preis „Blumiger Ungarn” und der Preis „Blumenreichste Siedlung Ungarns” in 2002 zugeteilt.

Die Siedlung schloss mit Puchheim (Deutschland) im Jahr 1991, mit Asperhofen (Österreich) im Jahr 1995, Budapest im Jahr 2004, Olesno (Polen) im Jahr 2008 das Abkommen über Partnerschaft ab. Bewohnerzahl der Siedlung in 2009: 2100.

Zalakaros nimmt mit Rücksicht auf seine Rolle als Stadt in der Region in der Lösung der Aufgaben der Region teil. Diese sind ausser der Verwaltungsaufgaben die Förderung von Gesundheits-, Sozial-, Unterricht-, und Sportaktivitäten.

(Anhand der Monografie „Zalakaros” zusammengestellt von Ferenc Novák)